Montag, 26. August 2013

200. Todestag von Theodor Körner

Theodor Körner und seine Lützower Jäger waren der Funken zur Freiheit unserer deutschen Nation. Ihr Mut gegen den übermächtigen französischen Feind war beispielslos. Körner schrieb Gedichte und Lieder, die auch heutzutage uns jungen Freiheitskämpfern aus dem Herzen sprechen. Ein deutscher Held, wie man ihn sich nicht besser vorstellen kann. Heute, vor 200 Jahren, fiel er im Kampf für die Freiheit unseres Volkes.


Wer war dieser begnadete junge Mann, dem nur 22 Jahre blieben, um ein bleibendes Vermächtnis zu schaffen? 
"Theodor Körner war ein deutscher Dichter und Dramatiker. Carl Theodor Körner wurde am 23. September 1791 in Dresden geboren und in Mecklenburg bei Gadebusch wurde er während eines Gefechts von französischen Okkupanten im Alter von nur 22 Jahren am 26. August 1813 durch eine Kugel aus dem Hinterhalt ermordet. 1808 bezog er die Hochschule zu Freiberg an der Mulde um Bergbau zu studieren. 1810 gab Körner unter dem Titel „Knospen“ eine Sammlung von Gedichten heraus. Er brach daraufhin sein Studium ab und ging 1811 nach Wien. Dort schrieb er zwei kleine Lustspiele, „Die Braut“ und „der grüne Domino“, die am Burgtheater aufgeführt wurden. Daraufhin folgten weitere kleinere Theaterstücke und ein Trauerspiel namens „Zriny“. In diesem feierte Körner den ungarischen Nationalhelden Zriny und prangerte zugleich die Napoleonische Fremdherrschaft über Deutschland an. Daraufhin wurde Körner als kaiserlicher Hoftheaterdichter angestellt. Nachdem Friedrich Wilhelm III. den Aufruf „An mein Volk“ verfaßt hatte und damit die Befreiungskriege einleitete, schrieb Theodor Körner einen Brief an seine Eltern und verfaßte einen eigenen Aufruf. Theodor Körner verlobte sich 1812 mit der talentierten Schauspielerin Antonie Adamberger, Tochter des bereits verstorbenen, von Mozart sehr geschätzten Hofsängers Adamberger. Nach seinem Eintreffen in Breslau schloß er sich dem Freikorps Lützow an und lernte dort auch Friedrich Ludwig Jahn und Friedrich Friesen kennen.

Rastende Lützower Jäger. Siehst Du im Osten das Morgenrot. Bild von Robert Haug, 1902 gemalt
 

In der Dorfkirche zu Rogau sang die 1.500 Mann zählende Freischar Körners „Einsegnungslied“. Körner erhält den Auftrag, die Deutschen zum Aufstand gegen die Fremdherrschaft aufzufordern. Schon bald wurde er Adjutant Ludwig Adolf Wilhelm Freiherr von Lützows. Im Gefecht bei Kitzen südwestlich von Leipzig wurde Körner schwer verwundet und schrieb in Todesahnung seine Verse „Abschied vom Leben“. Ein kleines Mädchen fand den Verwundeten und Körner erholte sich nach einem Aufenthalt in Karlsbad wieder und kehrte zu seinen Kameraden zurück. In Mecklenburg bei Gadebusch wurde Theodor Körner während eines Gefechts von französischen Okkupanten im Alter von nur 22 Jahren durch eine Kugel aus dem Hinterhalt ermordet. Mit den Worten „Wird wohl nicht viel zu bedeuten haben“ versuchte er seine Kameraden noch zu beruhigen. Das nahe Ende spürend waren seine letzten Worte: „Lebt wohl“.
Bei Wöbbelin, nördlich von Ludwigslust, wurde er begraben. Ein ganzes Volk betrauerte in ihm einen seiner tapfersten Söhne, der mit seinen Kampf- und Freiheitsliedern, wie auch durch sein eigenes, aufopferndes Beispiel, immer wieder zum Kampf für Deutschlands Freiheit aufrief."
Quelle: Metapedia

Gedenken wir heute diesem tapferen Menschen, von denen es viel zu wenige gibt (gerade heutztage ist ein neuer Körner bitter nötig!)


Theodor Körner, gemalt von seiner Schwester Emma Körner 


An mein Volk (Theodor Körner)

    Frisch auf, mein Volk! die Flammenzeichen[1] rauchen,
    Hell aus dem Norden[2] bricht der Freiheit Licht,
    Du sollst den Stahl in Feindesherzen tauchen,
    Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen,
    Die Saat ist reif, ihr Schnitter, zaudert nicht!
    Das höchste Heil, das letzte liegt im Schwerdte;
    Drück dir den Speer ins treue Herz hinein.
    Der Freiheit eine Gasse![3] wasch die Erde
    Das deutsche Land mit deinem Blute rein.

     Es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen
    Es ist ein Kreuzzug, s'ist ein heilger Krieg
    Recht, Sitte, Tugend, Glauben und Gewissen
    Hat der Tyrann aus deutscher Brust gerissen
    Errette sie mit deiner Freiheit Sieg.
    Das Winseln deiner Greise ruft: erwache
    Der Hütte Schutt verflucht die fremde Brut
    Die Schande deiner Töchter schreit um Rache
    Der Meuchelmord der Söhne schreit nach Blut.

     Zerbrich die Pflugschar, laß den Meisel fallen,
    Die Leyer still, den Webstuhl ruhig stehn
    Verlasse deine Höfe, deine Hallen
    Vor dessen Antlitz deine Fahnen wallen
    Er will sein Volk in Waffenrüstung sehn
    Denn einen großen Altar sollst du bauen
    In seiner Freiheit ewgem Morgenroth
    Mit deinem Schwerdt sollst du die Steine hauen
    Des Tempels Grund sei seiner Helden Tod.

     Was weint ihr Mädchen, warum klagt ihr Weiber
    Für die der Herr die Schwerdter nicht gestählt
    Wenn wir entzückt die jugendlichen Leiber
    Hinwerfen in die Speere eurer Räuber[4]
    Daß euch des Kampfes kühne Wollust fehlt.
    Könnt ihr doch froh zu Gottes Altar treten
    Für Wunden gab er ja die zarte Sorgsamkeit
    Gab euch in euren herzlichen Gebeten
    Den schönen reinen Sieg der Frömmigkeit.

     Drum betet daß die alte Kraft erwache,
    Daß wir dastehn das alte Volk des Siegs.
    Die Märtyrer der heil'gen deutschen Sache
    O ruft sie an als Genien der Rache
    Daß sie uns schützen in dem Sturm des Kriegs.
    Luise[5] schwebe seegnend um den Gatten
    Geist unsers Ferdinands[6], voran dem Zug
    Und all ihr deutschen freien Heldenschatten
    Mit uns, mit uns und unsrer Fahnen Flug!

     Der Himmel hilft, die Hölle muß uns weichen
    Drauf, wackres Volk, drauf, ruft die Freiheit, drauf
    Hoch schlägt dein Herz, hoch wachsen deine Eichen
    Was kümmern dich die Hügel deiner Leichen
    Hoch pflanze da die Freiheitsfahne auf.
    Doch stehst du dann, mein Volk, bekränzt vom
    Glücke In deiner Vorzeit heilgem Siegerglanz,
    Vergiß die treuen Todten nicht, und schmücke
    Auch unsre Urne mit dem Eichenkranz.

Erklärungen:

(1) Flammenzeichen: Feuerzeichen, weithin sichtbares Lichtsignal zur schnellen Benachrichtigung oder Alarmierung der Truppen im Feld- und Festungskrieg.
(2) Hier wird der Beginn des deutschen Widerstandes gegen Napoleon in Tauroggen (ungefähr der nördlichste Punkt Deutschlands) in Verbindung mit dem Nordlicht als einem Himmelszeichen gebracht.
(3) Der sagenhafte Schweizer Arnold Winkelried entschied am 9. 7. 1386 den Sieg der Schweizer bei Sempach im Kampf um ihre Unabhängigkeit von Österreich, indem er mit dem Rufe: ,Eidgenossen, ich will euch eine Gasse machen, sorgt für mein Weib und meine Kinder!` die entgegenstarrenden Lanzen der österreichischen Ritter mit seinen starken Armen umfaßte, sich in die Brust stieß und im Falle eine Lücke in die feindliche Schlachtreihe riß, in welche die Eidgenossen eindrangen.
(4) Nochmalige Anspielung auf Winkelried.
(5) Die beliebte preußische Königin Luise (1776-1810), Gemahlin König Friedrich Wilhelms III, galt durch ihr Eintreten bei Napoleon für die Interessen Preußens als Symbol des Widerstandes am königlichen Hofe. Körner verfaßte zwei Gedichte auf sie, in denen unter anderem steht: 
„So schlummre fort, bis deines Volkes Brüder, Wenn Flammenzeichen von den Bergen rauchen, Mit Gott versöhnt die rost'gen Schwerter brauchen, Das Leben opfernd für die höchsten Güter! [...] Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache: Dann ruft dein Volk; dann deutsche Frau, erwache, Ein guter Engel für die deutsche Sache!" (Vor Rauchs Büste der Königin Luise. 1812.) 
„Und wie einst, alle Kräfte zu beleben, Ein Heil'genbild, für den gerechten Krieg Dem Heeresbanner schützend zugegeben, Als Oriflamme in die Lüfte stieg: So soll dein Bild auf unsern Fahnen schweben und soll uns leuchten durch die Nacht zum Sieg. Luise sei der Schutzgeist deutscher Sache, Luise sei das Losungswort der Rache!" (An die Königin Luise. 1813.)
(6) Prinz Louis Ferdinand, 1772 als Neffe Friedrichs d. Gr. geboren, kämpfte am 10. 10. 1806 bei Saalfeld gegen französische Übermacht (und trotz des Befehls, sich zurückzuziehen). Sein Korps wurde vernichtet, er selbst fand den Tod. - Auch auf ihn hat Körner schon im Jahre 1812 ein Gedicht verfaßt.

Quelle: Metapedia


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.